Leopold-Regal

Das Leopold-Regal ist Teil der Ausstellung in der ehemaligen Maschinenhalle der Zeche Fürst Leopold in Dorsten. Die „schwarze Maschinenhalle“, ist als Industriedenkmal das erste Ausstellungsstück. Hier steht die wieder dynamisierte Dampfmaschine und verweist so auf die technikgeschichtliche Seite der Maschinenhalle. Das Leopold-Regal steht in der „grünen Maschinenhalle“ und bildet inhaltlich, wie auch in seiner Form, das zentrale Ausstellungsmodul. Geplant ist dieses Regal, das im Namen Bezug nimmt auf die in Dorsten-Hervest zur Kohle führenden Regalrechte des Namensgebers Fürst Leopold zu Salm-Salm, als schwerlastfähiges Hochregal (etwa 6m breit und etwa 8 m hoch). Inhaltlich knüpft das Konzept des Leopold-Regals an den Diskurs über die Kategorien „Gedächtnis“ und „Erinnerung“ an, der seit Jahren in den Kulturwissenschaften geführt wird. Nicht die „Meistererzählung“ der Geschichte als Disziplin wird präsentiert, sondern es werden einzelne Objekte gezeigt, die auf Fürst Leopold gefunden oder nach öffentlichem Aufruf des Vereins für Bergbau- Industrie und Sozialgeschichte Dorsten gespendet wurden, und an denen zum Teil Erinnerungen haften. In der Summe ergeben sie das Gedächtnis des Ortes und der Menschen von Fürst Leopold, eine sentimentale, ironischvergnügliche, aber auch nüchtern-sachliche Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Identität und Heimat. Das Leopold-Regal an der nördlichen Giebelwand soll als Installation wirken und hat vor allen Dingen die Aufgabe, die sonst in Industrie- und Heimatmuseen üblichen Vitrinen und Tische zu ersetzen. Die Exponate sind aus dem Bestand des Vereins. Dabei handelt es sich um Werkzeuge, Ersatzteile und Ausrüstungsgegenstände, aber auch kleinere Ausstellungsstücke wie Karten, Urkunden und Pläne oder auch Jubiläumsuhren, sowie hist. Filmmaterial, welches in zwei Filmstationen zu sehen ist. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, soll das Regal die Geschichte von Bergbau in Dorsten und der Zeche Fürst Leopold dokumentieren; wo eben machbar, sollen über die Exponate auch die Geschichten ehemaliger Bergarbeiter von Fürst Leopold erzählt werden.

Formal orientiert sich die Gestaltung des Regals an funktionalem Industriebau. Das mennigerot zitiert dabei einen Farbton, der in der Industriegeschichte als Rostschutzfarbe (Eisenoxidrot) für das konservieren von Eisen- / und Stahlkonstruktionen diente.

Die Besucher können an einem Medienpult mit dem Leopold-Regal interagieren. Zu jedem Objekt können die Besucher umfangreiche Informationen in Form von Text, Foto oder Film abrufen.

ORT Dorsten, Zeche Fürst Leopold
KUNDE Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur Dortmund
NUTZER Verein für Bergbau- Industrie und Sozialgeschichte Dorsten
JAHR 2013 - 2017
TEAM Hannes Bierkämper, Alexander Lang, Katharina Jester
GRAFIK Clemens Hartmann, Karlsruhe
MEDIEN Felix Geiger, Stuttgart
Bau Wellenbeck GmbH, Düsseldorf