Stasi
Das erste Exponat der Dauerausstellung ist der Gebäudekomplex der ehemaligen Zentrale der Staatssicherheit in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg selbst.
Haus Nr. 1, mit seiner größtenteils erhaltenen Struktur und Einrichtung, bildet somit den idealen Ort und Kontext für die geplante Einrichtung der Dauerausstellung.
So strahlt das Haus als Ganzes, aber auch in vielen seiner Details aus, für welche Funktion es errichtet wurde.
Der zentrale Eingang im Mittelrisalit. Das zentral angeordnete Büro der Führungsperson im 2.Obergeschoss. Die massiven Doppeltüren um jedes Mithören zu unterbinden. Die hinter harmlosen Wandschranktüren aus Holz verborgenen Metallschränke für Akten. Aber auch seine vermutlich über die Zeit vorgenommenen baulichen Veränderungen sind Spiegel der Funktionen und ihrer Machthaber jener Zeit. So wurde die Eingangssituation/Vorfahrt so überbaut, dass aus den umliegenden Gebäuden nicht mehr verfolgt werden konnte, wer das Gebäude betritt und verlässt. Das Gebäude Haus Nr. 1, sowie der gesamte Komplex, sind somit für uns im Heute „sprechende Zeugen“ des Apparats der Staatssicherheit in der ehemaligen DDR.
Formal sieht das Gestaltungskonzept für die beiden Ebenen 1.OG und 3.OG autarke Ausstellungsmodule vor, die durch ihre Abmessungen und Ausdifferenzierung auf die inhaltlichen Anforderungen in Hinblick auf die Exponate, Texte, Medien etc. reagieren und so Bezug nehmen. Einem Baukastensystem gleich werden verschiedene Grundelemente immer wieder zu neuen Gesamtkonfigurationen zusammengestellt, die der jeweiligen Raumgrundlage und den Inhalten gerecht werden. Alle Elemente eines Moduls falten sich scheinbar aus der Grundplatte in eine bestimmte Richtung, oder docken dort entsprechend an. Ein Stelenelement als Biografiestele, Pult- / und Wandvitrine, Textelement, Bildelement, Rahmenelement etc.
So wird ein von der umgebenden Raumstatik und Struktur unabhängiges Raummodul erzeugt. Die Module heben sich formalästhetisch deutlich vom bestehenden Raum ab und sind für die Besucher als eigenständige Ebene erkennbar, ohne dabei eine optische Verbindung mit dem Bestand einzugehen. Medien in Form von Film und Ton werden dort zum Einsatz gebracht, wo es die Inhalte erfordern.
Im Außenbereich, sowie dem Foyer im EG, sind Adaptionen des Ausstellungsmoduls konzipiert.
In sehr viel kleinerer Form könnten solche Ausstellungsmodule dann im 2.OG als Kommentierungsebene wiederkehren.